Im Rahmen des Projekts „Zirkuläre Wertschöpfung“, das von der Landesgruppe NRW des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) initiiert wurde, rückt die Förderung der Wiederverwendung immer stärker in den Fokus. Eine Umfrage des VKU aus dem Jahr 2023 unter seinen Mitgliedsbetrieben verdeutlicht, wie engagiert viele Unternehmen bereits in diesem Bereich sind. Ziel der Umfrage war es, Maßnahmen und Herausforderungen bei der Vorbereitung zur Wiederverwendung zu identifizieren.

An der Umfrage beteiligten sich 119 Mitgliedsbetriebe des VKU, was etwa 25 % der Gesamtmitglieder entspricht. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits 72 % der Betriebe Maßnahmen zur Vorbereitung von Produkten zur Wiederverwendung umgesetzt haben. Obwohl die Umfrage keine statistische Repräsentativität beanspruchen kann, bieten die Antworten einen soliden Einblick in den Status quo.

Die befragten Betriebe konzentrieren sich vor allem auf bestimmte Produktgruppen. An erster Stelle stehen Alttextilien, die von 66 % der Unternehmen wiederverwendet werden. Möbel (62 %) und Elektrogeräte (60 %) folgen dicht dahinter. Auch Bücher und Spielzeug werden häufig für die Wiederverwendung gesammelt. Dabei zeigt sich, dass vor allem kleinere, leichter handhabbare Gegenstände bevorzugt werden, da diese weniger Lagerfläche beanspruchen.

 

Vielfältige Ansätze zur Wiederverwendung

Die Betriebe setzen auf verschiedene Wege, um gebrauchte Produkte einer erneuten Nutzung zuzuführen. Besonders verbreitet ist die Zusammenarbeit mit karitativen Kleiderkammern, aber auch Tausch- und Verschenkmärkte sind populär. Diese Märkte finden sowohl vor Ort als auch zunehmend online statt. Einige Betriebe haben zudem feste Tauschecken auf ihren Wertstoffhöfen eingerichtet, an denen Bürgerinnen und Bürger unkompliziert Gegenstände abgeben oder mitnehmen können. Auch Kooperationen mit Repair-Cafés und Upcycling-Werkstätten gewinnen an Bedeutung, um defekte Produkte zu reparieren oder in neue Gegenstände umzuwandeln.

 

Herausforderungen und Potenzial

Trotz des positiven Trends zur Wiederverwendung sehen sich 28 % der befragten Betriebe weiterhin mit Schwierigkeiten konfrontiert. Platzmangel auf den Wertstoffhöfen, fehlendes Personal und eine geringe Nachfrage werden als Hauptgründe genannt, warum manche Betriebe noch keine Maßnahmen ergriffen haben. Dennoch plant etwa die Hälfte der befragten Unternehmen, sich künftig stärker für die Wiederverwendung einzusetzen.

Der VKU unterstützt seine Mitglieder dabei, flexibel auf die regionalen Gegebenheiten zu reagieren und maßgeschneiderte Lösungen zu finden. Empfehlungen aus der Studie beinhalten unter anderem die sorgfältige Planung von Lagerkapazitäten und den Einsatz von geschultem Personal zur Qualitätskontrolle. Auch eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit über digitale Kanäle wie Webseiten und Social Media wird als erfolgversprechend angesehen, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und externe Angebote zur Wiederverwendung bekannter zu machen.

 

Ausblick: Flexibilität und lokale Anpassung entscheidend

Der Vizepräsident des VKU betonte die Bedeutung eines flexiblen Ansatzes bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Wiederverwendung. Die einzelnen kommunalen Unternehmen sollten eigenständig entscheiden, wie sie dieses Thema angehen. Dabei sei es entscheidend, den Platzbedarf sorgfältig zu kalkulieren und geeignete Fraktionen auszuwählen, um eine effektive Wiederverwendung zu gewährleisten.

Insgesamt zeigt die Umfrage des VKU einen positiven Trend hin zu mehr Wiederverwendung. Doch es bleibt noch Potenzial, um weitere Unternehmen zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu motivieren und so einen noch größeren Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten.

© Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU)

Mehr zur Studie

Hier geht es zur Studie des VKU, diese ist jedoch nur für Mitglieder des VKU sichtbar.