In Hessen entsteht gerade das Re-Use-Netzwerk. Es soll einmal dazu beitragen, dass sich Reparatur, Wiederverwendung und letztlich eine Kreislaufwirtschaft weiter etablieren. Damit ein solches Netzwerk effektiv und wirksam sein kann, braucht es ein umafassendes Konzept zum Aufbau des Netzwerkes. Dieser dreiteilige Blogbeitrag erörtert zunächst den aktuellen Stand der Forschung und fragt: Warum sollten wir uns für Wiederverwendung engagieren? Der zweite Teil widmet sich dann der derzeitigen politischen Lage im Wiederverwendungssektor mit der Frage: Was gibt es bereits an Wiederverwendung in Hessen, Deutschland und Europa? Und schließlich lassen wir im dritten Teil die Katze aus dem Sack und fragen: Wie wollen wir das Re-Use-Netzwerk in Hessen aufbauen?

Warum ist Wiederverwendung wichtig?

Der Stand der Forschung.

Wo überall gibt es bereits Wiederverwendung?

Die aktuelle Lage.

Wie bauen wir das Re-Use-Netzwerk in Hessen auf?

Unser Strukurvorschlag.

Wie könnte das Re-Use Netzwerk Hessen aussehen?

Im Februar letzten Jahres haben wir bei der GWR das Projekt “Aufbau eines Re-Use Netzwerks in Hessen” gestartet. Finanziert und mit viel Fachexpertise und persönlichem Engagement unterstützt und vorangetrieben vom hessischen Umweltministerium und dem Umweltamt der Stadt Frankfurt. Mit verschiedenen Veranstaltungsformaten, persönlichen Gesprächen und Hospitationsreisen haben wir uns ein Bild von der Re-Use Landschaft in Hessen gemacht.

Das klare Ergebnis: Re-Use in Hessen ist vielfältig! Wiederverwendung berührt kommunale Abfallentsorgung, soziale Qualifizierungsbetriebe, ehrenamtliche Bürgerinitiativen genauso wie Kulturschaffende und sozial-ökologische Unternehmerinnen.

Uns treibt die Frage an: Wie können wir das Re-Use Netzwerk so aufstellen, dass möglichst viele dieser engagierten Akteure davon langfristig einen Mehrwert haben? Und wir glauben darauf eine erste Antwort gefunden zu haben:

Mit starken Partnern im Kern – die Alle mitnehmen!

Diesen starken Kern sehen wir in der Zusammenarbeit zwischen öffentlich-rechtlichen Entsorgern (kurz: örE) und sozialwirtschaftlichen Secondhand-Warenhäusern. Bei diesen Akteure werden umfangreiche Materialmengen umgeschlagen. Sie verfügen über jahrzehntelange Fachexpertise in der Sammlung, Aufbereitung und Wiederverwendung. Sie bringen engagierte Mitarbeiterinnen, funktionierende Kostenstrukturen und zahlreiche Berührungspunkte zur Kommunalverwaltung ebenso wie zur Bevölkerung in ihren Einzugsgebieten mit.

In drei Workshops wollen wir mit dieser Kerngruppe ein starkes Fundament für das Re-Use Netzwerk entwerfen. Um auf dieser Basis die Landschaft für Wiederverwendung in Hessen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten gemeinsam mit allen engagierten Akteuren weiterzuentwickeln. Bis wir das Ziel einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft mit sozialem und ökologischem Mehrwert erreicht haben.

Das heißt konkret: Öffentlich-rechtliche Entsorger und Secondhand-Kaufhäuser bekommen von uns bald Einladungen zu den nächsten Veranstaltungen. Mit allen Anderen bleiben wir in der Zwischenzeit persönlich in Kontakt. Macht uns weiterhin auf eure Aktivitäten aufmerksam, ladet uns zu euch ein und informiert euch über unseren Newsletter!

Aufgaben des hessischen Re-Use Netzwerkes

 

Aus den internationalen Analysen und innerhalb von Hessen geführten Gesprächen ergeben sich zahlreiche Aufgaben. Wiederverwendung ist ein breites Feld mit vielfältigen Herausforderungen. Aufgabe von einem Re-Use Netzwerk kann und sollte es nicht sein, einzelne Themen voranzutreiben und andere zu vernachlässigen.

Wenn das Netzwerk sich hingegen darauf fokussiert, das Zusammenwirken der Akteure zu ermöglichen und eine Kultur des Vertrauens und der großzügigen Zusammenarbeit zu etablieren, kann es eine breite Hebelwirkung entfalten und Wiederverwendung in Hessen in seiner ganzen Bandbreite unter einem Dach sichtbar machen und stärken. Hierfür ist es notwendig, eine Kontinuität der ermöglichenden Tätigkeiten sicherzustellen.

Das Fortbestehen der Netzwerktätigkeit darf nicht von der Finanzierung von Einzelmaßnahmen oder Projekten abhängen. Anzustreben ist eine gesicherte Finanzierung der Kerntätigkeiten, welche das Entstehen zahlreicher Einzelvorhaben ermöglichen und Erfolge verstetigen.

Kerntätigkeiten im Netzwerk-Büro:

Zusammenwirken

Durchführung überregionaler Veranstaltungen zur Weiterentwicklung der Netzwerktätigkeiten.

Joint Ventures

Moderation der Entwicklung gemeinsamer Aktivitäten, z.B. Regionale Verteilzentren, Logistik, Ausbildungsmodule, Entwicklung von Dachmarken.

Reichweite

Moderation der Entwicklung gemeinsamer Aktivitäten, z.B. hessenweite PR-Kampagnen.

Info-Telefon

Beratung und Vermittlung von Wissen & Kontakten.

Inkubation

Unterstützung neuer Aktivitäten z.B. Unterstützung von Förderanträgen, Beratung zu Re-Use-Geschäftsmodellen.

Wissenschaft

Zusammenarbeit mit Forscher:innen und Aufbereitung von Fakten für die Praxis und für die Öffentlichkeitsarbeit.

Bindeglied

Bundes- und EU-weite Zusammenarbeit, um Wissen nach Hessen zu holen und Positionen und Erfahrungen des Netzwerks einzubringen.

Rechtsicherheit

Klärung relevanter Rechtsfragen für Re-Use Aktivitäten.

Geschäftsstelle

Damit alle Aufgaben zuverlässig und langfristig wahrgenommen werden können, braucht es ein Back-Office des Netzwerkes. 

 

Back-Office Aufgaben der Geschäftsstelle:

Mitgliederver-waltung, Buchhaltung, Dokumentation und Berichtswesen

Geschäftsleitung, Sicherung der Finanzierung

Community-Management, Kommunikations-kanäle und IT-Dienste